Die Jungfrau von Paris

Nach der Operette "Die Jungfrau von Belleville"
von F. Zell - Richard Genee - Carl Millöcker

Buch und Liedertexte: Günter Schwenn
Musik: Friedrich Schröder

Premiere am 19.Dezember 1969 im Raimund - Theater Wien

 

Programmzettel der Uraufführung

Personen:  
Adrienne, Midinette Sängerin / Soubrette
Emile, Kunstmaler Spieltenor
Concierge Komische Alte
Toupeau (Champagner en gros) Charakterkomiker
Javotte, seine Schwester Salondame (Alt)
Virgine, seine Tochter Soubrette
Godibert, ein Kürrassier Buffo
Graf Chateaurien Bonvivant
Exzellenz de Val, Kultusminister in Paris  
Monsier Patou, Leiter der Pariser Kunstausstellung  
Das Modell Ivonne  
Der Maler Gaston  
Der Bürgermeister von Auteuil  
Ein Kutscher  
Ballett und Chor: Maler, Midinetten, Feuerwehrmänner, Zeitgenossen 1900
Zeit und Ort: Paris und Auteuil, Jahrhunderwende

 

 

Inhaltsangabe:

1. Emile und Adrienne, verliebte junge Leute im Paris der Jahrhundertwende, müssen voneinander Abschied nehmen: Emile hat als talentierter Maler den Kunstpreis der Stadt Rom erhalten. Adrienne, eine lebensfrohe Midinette hat beschlossen, während seiner Abwesenheit zu ihren Verwandten nach Auteuil aufs Land zu gehen. Aber noch werden beide von dem Künstlervölkchen der Bohème und den Mädchen aus der Haute Couture gefeiert: Emile als Berühmtheit des Tages  und Adrienne wegen ihrer unwahrscheinlichen Treue als „Jungfrau von Paris“.

 

2. Adrienne ist in Auteuil  bei dem reichen Troupeau, ihrem Onkel, und ihrer altjüngferlichen Tante Javotte angekommen, die Troupeaus Tochter Virgine vor den schädlichen Einflüssen aus dem Sündenbabel Paris bewahren wollen. Und Virgine? Sie spielt nach außen hin die Tugendhafte will aber in Wirklichkeit die Liebe in der Praxis erleben. Jeder junge Mann wird als Praxisobjekt betrachtet: Der schüchterne Landvermesser Doudou, der schneidige Kürassier Godibert. Doch Troupeau hat für seine Tochter den Grafen Chauteaurien vorgesehen. Der Graf erscheint. Aber nicht nur er. Auch Emile, der seine Studien in Rom beendet hat, kommt nach Auteuil. Er kennt den Grafen besser als es diesem lieb sein kann, heftet sich an seine Fersen und gibt sich als dessen Neffe aus.

 

3. Adrienne begreift nicht, warum Emile hier als falscher Graf herumläuft. Sie wird nervös, als sie bemerkt, dass auch Virgine sich für ihn interessiert. Außerdem versteht das kleine Luder ihre Tante Javotte gegen Adrienne aufzubringen. Von ihrem Emile im Stich gelassen und von der Tante verdächtigt, dreht Adrienne durch und sagt allen das was sie denkt ungeschminkt ins Gesicht. Die Folge: Ein Skandal in Auteuil.

 

4. Nach Paris zurückgekehrt schüttet Adrienne ihr Herz der absinthfreudigen Concierge aus. Emile kommt ebenfalls nach Paris zurück. Er hat sich in Anteuil von Adrienne nicht schon vor der geplanten Hochzeit unter Druck setzen lassen wollen. Nun stehen sich die beiden Liebenden gegenüber – und fallen sich in die Arme. Doch die Familie Trupeau soll – mit Recht – noch einen Denkzettel erhalten.

 

5. Die große Kunstausstellung in Paris wird eröffnet. Emile ist ein ganzer Saal gewidmet. Er hat alle, die wir aus Auteuil kennen, zur großen Eröffnung eingeladen. Es wird turbulent. Die Concierge entlarvt den Grafen Chateurien als Hochstapler. Virgine hat keine Lust in das bigotte Auteuil zurückzukehren - und die supermoralische Tante Javotte spürt plötzlich den Hauch von Paris. Erst als der Kulturminister Exzellenz de Val eingreift, wird alles zu einem galant eleganten Happy - End gebracht.

 

 

Pressestimmen:

Das Publikum klatschte im Takt zum Fulminanten Finale – und damit scheint der Erfolg von Günter Schwenns und Friedrich Schröders neuer Operette „Die Jungfrau von Paris“ gesichert.
(Die Presse)

 

...ein Weihnachtsglücksfall für das Raimund–Theater. Denn es fand sich in Günter Schwenn, dem international berühmten Textdichter von 50 Komponisten, dem Neuentdecker und Neudichter der „Jungfrau“. Sie wurde nur von dem unbekannten Belleville in die Weltstadt Paris verpflanzt, sie erhielt als ländlichen Gegenpol ein Dorf zum zweiten Schauplatz – und fertig war eine neue, schwungvolle Handlung mit entzückenden Liedertexten. Und nun entdeckte noch der Komponist Friedrich Schröder in Millöckers alter Partitur Ansatzpunkte für einen Strauss neuer Melodien, Orchester- und Gesangsnummern.
(Neue illustrierte Wochenschau)

 

Das überaus schwunghafte Stück hatte ausgezeichneten Premierenerfolg
(MB)