Chanel Nr.5
Operette
in 5 Bildern
Buch: Bobby E. Lüthge
Liedertexte: Günter Schwenn
Musik: Friedrich Schröder
Premiere
am 23.Dezember 1947 im Corso-Theater Berlin
Programmzettel der Uraufführung
Personen: | |
Robert Roland | Tenor |
Gaston du Lac, Advokat, sein Freund | Tenor (Buffo) |
Mimi Pompom, eine junge Dame, Gastons Freundin | Sopran (Soubrette) |
Madeleine Moreau, eine geschiedene Frau | Sopran |
Paulette, ihre Tante | Komische Alte |
Majorie Wilkinisch, Captain Girl | Sopran (Soubrette) |
Marinelli, Künstleragent | Komiker |
Nana, ein Zimmermädchen | |
Mlle. Pichon, Sekretär | |
Hoteldirektor, ein Portier, Tanzgirls, Hotelgäste, Ballbesucher, Pagen, Kellner, Bedienstete | |
Die Handlung spielt in der Gegenwart an der Riviera. |
Inhaltsangabe: |
1. Zum
bevorstehenden Maskenball im Hotel Bellevue sind der Advokat Gaston du
Lac, mit seiner eifersüchtigen Freundin Mimi Pompom, sowie eine
Tanzgruppe unter Leitung von Majorie Wilkinsch angereist. Gaston hat sie
alle unter Vertrag. Die Truppe ist eigentlich auf dem Sprung nach
Amerika. Majorie flirtet mit Robert Roland, der – nach einem Turniersieg
– ebenfalls gekommen ist. Madeleine Moreau, eine reiche Klientin von
Gaston du Lac, ist mit ihrer Tante Paulette ebenfalls zugegen. Sie
verliebt sich in Robert Roland. Alle ziehen sich zurück. Plötzlich
erlischt das Licht im Hotel. Roland erzählt später seinem Freund, dass
ihn in der Dunkelheit eine Frau geküsst habe. Sie hat ein Taschentuch
dabei verloren - mit einem ganz bestimmten Duft: Chanel Nr.5
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2. Robert
Roland sucht nach der schönen Unbekannten, in die er sich gestern Abend
verliebt hat. Er hat das Taschentuch von ihr bei sich. Er tanzt mit
Mimi, Madeleine und Majorie. Alle haben den gleichen bezaubernden Duft:
Chanel Nr.5. Der Künstleragent Marinelli überredet Mimi – als Ersatz für
ein ausgefallenes Tanzgirl - mit auf die Tournee nach Amerika zu gehen.
Mimi geht zum Schein darauf ein, denn Sie möchte Gaston so unter Druck
setzen, sie endlich zu heiraten.
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3. Der
Maskenball ist in vollem Gange. Robert tanzt mit vielen Damen. Gaston
verrät, welche Dame sich hinter welcher Maske verbirgt. So kann Roland
den Kreis der in Frage kommenden einengen. Er fragt sie und bekommt
zweideutige Antworten. Majorie erklärt, sie sei gestern Abend in Rolands
Zimmer gewesen.
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4. Die
Girls treten Ihre Reise nach Amerika an. Mimis Kontrakt wird von Gaston
zerrissen. Er will sie nun doch sofort heiraten. Roland hat bemerkt,
dass ihm seit dem besagten Abend ein Brillantring – der Turnierpreis –
fehlt. Er glaubt daher, dass es eine Hoteldiebin war. Madeleine
erscheint. Sie spielt dem zweifelnden Roland die abendliche Szene vor
und gibt ihm den Ring zurück. Beide umarmen sich. Roland hat seine
unbekannte Geliebte gefunden.
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Pressestimmen: |
... er
versteht es Duftaromen gut zu mixen, der Schröder. Viel Foxtrott, ein
bisschen Hot, etwas Tango und einen Grand Walzer – das ergibt eine
sprühende, recht angenehme Mischung, die zu Kopf steigt. Am echtesten
und einprägsamsten ist diese Musik immer dort, wo sie nicht mit Gewalt
modern sein will und dem Jazz Konzessionen macht: Schröders Stärke sind
die Duette, mehr volksliedhaft als Schlager, ein bisschen sentimental
und doch nicht kitschig. Von dieser Sorte gibt es in „Chanel Nr.5“ nur
wenig. Aber sie wird man so schnell nicht vergessen…. Der heitere
Blödsinn der Handlung störte nicht und die melodiöse Grazie der Musik
beschwingte. Was will man von einer Operette mehr verlangen?
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… diese
Aufführung kommt einem Fest der Farben gleich und der künstlerische
Eindruck ist um so vollkommener, als Friedrich Schröders Musik sich
erfolgreich bemüht, es an melodisch blühendem Ausdruck dieser
Farbenpracht gleichzutun. Seine Musik ist feiner als die von „Nächte in
Shanghai“ und nicht nur auch sangbarer, sondern üppig in der
Liederfindung, sei es im lyrischen Duett, sei es im Tanzlied. Ist
beispielsweise das Kerzenduett köstlich und originell, so haben wir in
„Es geht ein Engel durch den Raum“ nach langer Zeit wieder einmal einen
Schlager, jedoch ist die Bezeichnung Schlager für diese Nummer nicht
vornehm genug. Hier ist auch der Platz, die Liedertexte von Günter Schwenn zu loben, die diesmal wirklich höheren Ansprüchen genügen.
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… Das
hat, rein von der Ausstattung her, weltstädtischen Glanz. Dazu Friedrich
Schröders Melodien: „Es geht ein Engel durch den Raum“ und „In Gedanken
sage ich zu ihnen schon du“ haben mehr als Saisonschlagerstil. …Die
Operette ist immer eine leichte Medizin. Medizin muss ja nicht immer
bitter sein. Diese hier wird in einer kostbaren Konfekthülle überreicht,
für Trümmerkranke also besonders heilsam. Viel Beifall, viel Blumen, wie
das zu einer Operette großen Stils gehört.
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