Das Bad auf der Tenne
Spieloper in 10 Bildern von Rolf Meyer
Texte der Gesänge:
Günter Schwenn
Musik: Friedrich Schröder
Premiere
am 26.März 1955 im Opernhaus Nürnberg
Programmzettel der Uraufführung
Personen: | |
Hendrik, Bürgermeister von Terbrügg | Tenor |
Antje, seine Frau | Sopran |
Fernando Lucca, italienischer Kavalier | Tenor |
Stine, Großmagd | Mezzosopran |
Nina, Jungmagd | Sopran |
Jan, Faktotum | Tenor |
Bombolo | Kinderstimme |
Pieter, Müller | Tenor |
Frank, Kutscher | Sprechrolle |
Dienerschaft des Kavaliers, Bevölkerung von Terbrügg | |
Terbrügg, ein Dorf in Holland um 1700 |
Inhaltsangabe: |
1. Das
Dorfidyll von Terbrügg wird von Fernando Lucca, welcher sich auf
der Durchreise nach Paris befindet, gehörig durcheinander gebracht. Er
sieht Antje, die Frau des Bürgermeisters, und hofft auf ein
Abenteuer. Er wird ins Haus des Bürgermeisters eingeladen und bleibt
über Nacht.
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2.
Lucca beschließt zu baden, ein nie da gewesener Vorgang in Terbrügg.
Bombolo bringt eine Badewanne ins Zimmer. Antje ist sowohl
von der Badewanne selbst als auch von den fein duftenden Essenzen stark
beeindruckt.
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3. Lucca gelingt es aber trotzdem
nicht, auf einem Dorffest die Bürgermeisterin zu betören. Er reist am
nächsten Tag ab. Die Badewanne samt der Essenzen schenkt er der
Bürgermeisterin.
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4. Antje lässt die Wanne auf die
Tenne bringen. Sie badet. Durch die Ritzen und Astlöcher schauen die
Männer des Dorfes zu. Die aufgebrachten Dorffrauen verjagen sie.
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5. 6.
Antje beschließt sich zu rächen. Sie lässt Stine, die
Großmagd baden. Alle Löcher und Ritzen der Tenne werden mit Ruß
verschmiert. Die neugierigen Männer überführen sich selbst. Auch der
Bürgermeister Hendrik ist darunter. Antje stellt ihn zur
Rede.
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7. 8. Antje hat ihren Ehemann aus
dem gemeinsamen Schlafzimmer verwiesen. Hendrik sucht daraufhin
Trost bei der Jungmagd Nina.
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8. Nina aber will zu ihrem
Pieter und schließt den Bürgermeister kurzerhand in ihr Zimmer ein.
Er muss Schweigegeld zahlen, um aus dieser Situation freizukommen.
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9. Jan hat die Badewanne auf der
Tenne mit Rädern präpariert, weil er glaubt seine Stine würde
baden wollen, doch die hatte ihn abgewiesen. Ins Bad aber steigt
Antje, und sie rollt mit der Badewanne ins Freie, verspottet von den
Dorfbewohnern, bis Hendrik sie in seinen Mantel hüllt und ins
Haus bringt. Die erbosten Dorfbewohnerinnen werfen Jan in den
Dorfteich.
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10. Lucca, der Kavalier, ist noch
einmal ins Dorf zurückgekehrt. Er hat ein schönes Kleid für Antje
mitgebracht. Antje verschenkt es sofort. Lucca sieht, dass
sein Werben um Antje zwecklos ist und reist weiter. Zurück bleiben die
versöhnten Dorfbewohner und: Die Badewanne! |
Pressestimmen: |
... Die Premiere wurde von Vorhang zu
Vorhang zu einem eindrucksvollen Erfolg. Es gab rauschenden Beifall,
viele duftende Frühlingsblumen für das Ensemble und gleich zwei
Lorbeerkränze für den Komponisten und die Textdichter. ... Schröders
Musik kann die bisherige Operetten- und Filmsprache nicht verleugnen.
Aber sie ist weitergeführt, höher entwickelt. Bestimmend ist ein
vorwärts treibendes motorisches Tempo, das musikalische Klima ist
spannungsgeladen, beschwingt. Der Grundcharakter ist farbenreich
untermalend. Immer wieder werden moderne Rhythmen (Vierviertel,
Sechsachtel) verwendet. …Immer tritt das Orchester zu Gunsten des
Gesanges zurück. Seine Sprache ist gefällig, sehr gekonnt, stets tonal
und melodiös. Wie (der Dirigent) Max Loy ihre besten Eigenschaften zum
Ausdruck brachte, das war entscheidend für den Gesamterfolg.
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Dass eine Oper verfilmt wird, ist nicht
neu, dass es aber auch umgekehrt vor sich gehen kann, bewies die
Uraufführung der Oper „Das Bad auf der Tenne“ von Friedrich Schröder. Um
es gleich vorweg zu sagen: Die deutsche Opernliteratur ist um eine
köstliche komische Oper reicher geworden. … Die Musik … ist eingängig,
ohne flach, ohne pompös zu sein. Die Elemente der Operette klingen da
und dort auf, dann wird sie wieder sehr lyrisch, dann volksliedhaft und
volkstänzerisch. Aber immer nimmt sie das Ohr gerne auf und sie
„haftet“. …So bleibt zusammenfassend nur noch zu sagen, dass diese neue
Oper ihren Weg gehen wird, dass sie volle Häuser bringen wird … Das
Publikum war begeistert und feierte Hauptdarsteller und Autoren herzlich
und lange.
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...die Musik geht Gemüts- und
Herzbewährte Wege, ohne unmodern zu sein, verzichtet auf Rezitativ und
abgeschlossene Nummern, wird aber von einer rhythmischen Motorik
getrieben, die erfreut …
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Erstaufgeführt in der DDR in Halberstadt
1955 - nachgespielt in Pfortzheim 1956, in Leipzig 1980 - dort bleibt
Sie zweieinhalb Jahre auf dem Spielplan. In Strahlsund kommt Sie 1987
zur Aufführung und wird für das Fernsehen der DDR aufgezeichnet und am
27.8.1987 gesendet.
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